Springe zum Inhalt

Die römische Straßenführung

Geradlinigkeit der Römerstraße

Ein besonders typisches Kennzeichen der Römerstraße ist ihre Geradlinigkeit.1 Die Führung ging immer schnurgerade auf eine ca. 7 km weit entfernte, gut erkennbare Landmarke zu, die bereits beim Losgehen erkennbar war. Diese Landmarken konnten von Natur gegeben sein, wie zum Beispiel ein Berg oder eine Talung. Sah der Reisende zur Römerzeit beispielsweise zwei hohe Berge vor sich und in der Mitte einen niedrigeren Bergkamm, wusste er sofort, dass die Straße geradewegs auf diesen Kamm zuhalten würde. Die Landmarken konnten aber auch künstlich errichtet sein, wie zum Beispiel ein Gebäude oder ein Grabhügel.2

Ein besonders typisches Kennzeichen der Römerstraße ist ihre Geradlinigkeit.1 Die Führung ging immer schnurgerade auf eine ca. 7 km weit entfernte, gut erkennbare Landmarke zu, die bereits beim Losgehen erkennbar war. Diese Landmarken konnten von Natur gegeben sein, wie zum Beispiel ein Berg oder eine Talung. Sah der Reisende zur Römerzeit beispielsweise zwei hohe Berge vor sich und in der Mitte einen niedrigeren Bergkamm, wusste er sofort, dass die Straße geradewegs auf diesen Kamm zuhalten würde. Die Landmarken konnten aber auch künstlich errichtet sein, wie zum Beispiel ein Gebäude oder ein Grabhügel.2

Nur wenn die Natur es unbedingt verlangte, wurde von der geradlinigen Straßenführung abgewichen. Dies war vor allem in extrem steilem Gelände oder auf unsicherem Untergrund der Fall. „Überschwemmungsgefährdete Talniederungen oder Niederterassen von Flussläufen wurden gemieden oder wenn unumgehbar, durch massiv unterbaute Dämme befestigt, damit die Straße dauerhaft und zu allen Jahreszeiten befahrbar war.“3 Wenn es vermeidbar war baute man auch keine Brücken, obwohl das technisch kein Problem gewesen wäre, sondern versuchte den Fluss nahe seiner Quelle zu überqueren, wo er nur ein Rinnsal ist.4 Wenn es unbedingt nötig war bauten die Römer jedoch auch Brücken und sogar Tunnels, die sie in mühevoller Arbeit aus dem Gestein schlugen.

Doch zurück zum Prinzip der Geradlinigkeit. Die Römer schafften dadurch 4 große Vorteile:

  1. Durch die Geradlinigkeit und die weit sichtbaren Landmarken war eine einfache Orientierung garantiert. 
  2. Da an diesen Landmarken außerdem meist Türme standen, von denen aus das Wachpersonal die 7 km bis zur nächsten Landmarke überschauen konnte, wurde die Sicherheit des Verkehrs garantiert. Zusammen mit dem Glauben an den Straßenschutzgott Merkur konnte sich ein Reisender sicher fühlen. 
  3. Diese klare Straßenführung hatte noch eine ganz andere Bedeutung. Sie diente der Kommunikation.5 Von den Türmen aus wurden tagsüber mit Hilfe von Spiegeln und nachts mit Feuerlichtzeichen zum nächsten Turm übermittelt. Die Wissenschaft nimmt an, dass die Römer eine Art Morsealphabet hatten, mit dem sie Nachrichten sehr schnell übermitteln konnten.
  4. Außerdem ist die Gerade zwischen zwei Punkten immer ihre kürzeste Verbindung.


Quellen:

  1. Casson, S 195
  2.  Volkmann, S.33
  3. Czysz, Krahe, S.5, Z.13
  4. Casson, S196
  5. Volkmann, S.33