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Römische Strassenkarten

Der Römer konnte seine Reise genau vorbereiten. Dazu bediente er sich kursbuchartiger Straßenverzeichnisse (`ìtinerarien`).1 Es gab Reisehandbücher (itineraria adnotata), in denen die Orte mit ihren Entfernungen untereinander aufgelistet waren.2
Das berühmteste Wegeverzeichnis, daß in vielen mittelalterlichen Abschriften überliefert ist, waren die „Imperatoris Antonini Augusti Itineraria Provinciarum et maritimum“ des Kaisers Caracalla, in dem auch die Stationen des Alpenvorlandes aufgelistet sind.

Tabula Peutingeriana

„Der reisefreudige Römer konnte sich aber auch mit Hilfe von Landkarten, den „itineraria picta“, orientieren und sich Abschriften bestimmter Kartenausschnitte besorgen. Die Kartographie entsprach in Genauigkeit und Darstellungsform freilich nicht den Ansprüchen einer topographischen Karte, sondern mehr einem vereinfachtem Netzplan, auf dem Streckenzusammenhänge nach Art unserer U-Bahn-Pläne ohne Rücksicht auf die Lagegenauigkeit oder Himmelsrichtung eingetragen waren.“3 Dies war auf Grund der intelligenten Straßenführung der Römer auch nicht nötig. Die berühmteste einer solchen Karte war die "Tabula Peutingeriana".4 „Nach der heutigen Forschungsmeinung beruht sie auf einer Urkarte, die M. Vipsanius Agrippa, der Schwiegersohn des Augustus, für seine Säulenhalle auf dem Marsfeld in Rom angelegt und begonnen hat.“5 Ihr Name stammt nicht aus römischer Zeit, sondern wurde ihr erst später gegeben. Das Original, das uns heute vorliegt ist eine Kopie aus dem 12./13. Jh.. „Sie war in einem Nachlass dem Augsburger Humanisten und kaiserlichen Rat Konrad Peutinger (1465-1547) vermacht worden“.6 Daher stammt der Name. Die Karte ist 6,82m lang und 33-35 cm breit.

Tabula Peutingeriana
Tabula Peutingeriana

Die gesamte Tabula Peutingeriana können Sie auf den Seiten der Fachhochschule Augsburg bestaunen: Bibliotheca Augustana

Moderne Satellitentechnik bietet uns heute die Möglichkeit, antike Strassen aufzuspüren und exakte Karten zu erstellen:


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Quellen:

  1. Volkmann, S.39
  2. Czysz, Krahe, S.6
  3. ebd. S.6, Z.26
  4. Czysz, Krahe, S.7
  5. Friedemann
  6. Volkmann, S.39, Z.5