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Die Via Claudia bei Epfach

Von der B 17 kommend führt nach 200 m auf der Mühlstraße eine Straße nach rechts ab. Die Via Claudia muss nun zwei eiszeitliche Terrassenstufen abwärts überwinden. Herr Fischer aus Epfach, der sich intensiv und engagiert mit der Via Claudia auseinandergesetzt hat, erzählte mir, dass man sich nicht sicher ist, wo genau die Via Claudia diesen Höhenunterschied überwand. Es sei hier besonders schwierig, den Verlauf der Dammanlage exakt zu bestimmen, da sich neben der Mühlstraße ein eiszeitliches Trockental befindet, das wohl zu römischer Zeit vor allem im Frühjahr einige Wassermassen in sich führte und dabei die angelegten Abstiegswege zerstörte. Deshalb wurde der Abstieg zu den niederen Terrassen wahrscheinlich ständig neu angelegt. Auf Bild 27 sieht man deutlich das Gefälle zur untersten Terrassenstufe. 150 m weiter östlich ( im Bild links ) beginnt das Steilufer zum Lech. 

Untere Terassenstufe vor Epfach
 Bild 27, Untere Terrassenstufe vor Epfach


Wie Herr Fischer bestätigte, verläuft die Via Claudia, nachdem sie die Terrassenstufen überwunden hat, entlang dem Steilufer direkt auf Epfach zu, das auf der untersten Terrasse liegt. Da der Lech jedoch ständig Ufer abschwemmt, kann man auch hier entlang des Steilufers nicht bestimmen, wo die Via Claudia früher verlief. Wir folgen dem asphaltierten Weg nach Epfach. Die Schongauer Straße, auf der man nach Epfach hineinkommt, hat in etwa den Verlauf der Via Claudia. An dieser Straße finden wir wieder einen nachgebildeten Meilenstein. ( Bild 28 ) 

nachgebildeter Meilenstein in Epfach
Bild 28, nachgebildeter Meilenstein in Epfach


Ein Stück weiter auf der Schongauer Straße kommt man zum „Museum Abodiacum“, an dem meine Dokumentation endet. Dieses Museum, das unter der Leitung von Herrn Fischer steht, enthält eine interessante Ausstellung über die Geschichte Epfachs und die Römerstraße Via Claudia. 

Museum Ambodiacum in Epfach
Bild 29, Museum Ambodiacum in Epfach


Besonders zu erwähnen ist, dass Epfach, das zur Römerzeit „Abodiacum“ hieß“, auf der Tabula Peutingeriana zweimal eingezeichnet ist. Dieser Fehler ist nach Herrn Fischer wohl darauf zurückzuführen, dass der Kartenzeichner nicht selbst in Ambodiacum war, und bei den Beschreibungen der Reisenden wohl übersah, dass es sich jedes mal um denselben Ort handelte. Ab Epfach wird die Via Claudia Richtung Süden immer kurvenreicher, da verstärkt Hügel und kleine Berge in Richtung Alpen zunehmen. Aber bis Epfach haben die Römer ihr Prinzip der Geradlinigkeit eingehalten und gut verwirklicht.


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